Ao. Univ. Prof. Dr. Kora Hirtenlehner-Ferber

Fachärztin für Geburtshilfe und Gynäkologie
1140 Wien, Linzer Straße 140 / Stg. 4 / 3
Telefon: 0680 / 231 22 90
E-Mail: ordination@frauenaerztin1140wien.at

Impfungen

Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Alle Geimpften können im Regelfall vor der Krankheit geschützt werden. Zudem können Krankheiten, die nur von Mensch zu Mensch übertragen werden (u. a. Poliomyelitis, Hepatitis B, Masern, Keuchhusten), bei einer anhaltend hohen Durchimpfungsrate eliminiert werden.

Gerade für Frauen im gebährfähigen Alter ist es besonders wichtig, die entsprechenden Impfungen zu haben. Planen Sie eine Schwangerschaft, empfehle ich Ihnen im Optimalfall, 3 Monate vorher Ihren Impfpass mitzubringen und auf seine Aktualität zu prüfen ("prepare for pregnancy"). Viele Krankheiten sind für das Ungeborene sehr gefährlich und können bei ausreichendem Impfschutz vermieden werden. Hierzu zählen etwa Masern, Mumps, Röteln oder Varicellen (=Windpocken).

Zur Aufrechterhaltung des Impfschutzes sollen die Impfungen gegen Diphtherie und Tetanus unbedingt - aber auch diejenigen gegen Poliomyelitis (=Kinderlähmung) und Pertussis (=Keuchhusten) - alle 10 Jahre wiederholt werden. Nach dem 60. Lebensjahr sollte die Auffrischungsimpfung gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis alle 5 Jahre erfolgen.

Zusätzlich empfohlene Impfungen:


  • FSME-Impfung - nach erfolgter Grundimmunisierung und der 1. Auffrischung nach 3 Jahren bzw. nach Fachinformation - alle 5 Jahre, ab dem 60. Lebensjahr alle 3 Jahre
  • Hepatitis-A-Impfung; Auffrischung frühestens 10 Jahre nach erfolgter Grundimmunisierung bzw. nach HAV-Antikörperbestimmung
  • Hepatitis-B-Impfung
  • HPV-Impfung (Imfpung gegen Gebärmutterhalskrebs)
  • Masern-Mumps-Röteln-Impfung für Erwachsene, welche keine Immunität gegen Masern oder Mumps oder Röteln besitzen; es werden zwei MMR-Impfungen im Abstand von mindestens 4 Wochen empfohlen. Besonders für die Altersgruppe von 20-30 Jahren ist auf Grund oft mangelhafter Vorimpfung eine Immunitätsuntersuchung bzw. Impfung empfohlen (vgl. Mumpsausbruch 2006, Masernausbruch 2008).
  • Varizellen-Impfung für seronegative Frauen im gebärfähigen Alter

Impfungen in der Schwangerschaft und Stillperiode:

Generell können während der Schwangerschaft Impfungen mit sog. Totimpfstoffen durchgeführt werden, jedoch ist ein Verschieben der Impfung in das 2. oder 3. Trimenon als generelle Vorsichtsmaßnahme angezeigt, um theoretischen Bedenken zu entgegnen. Die jeweilige Fachinformation sollte zusätzlich beachtet werden.

Da die Influenza (echte Grippe) während der Schwangerschaft oft schwere Verläufe zeigt und andererseits die Verabreichung von antiviralen Medikamenten in der Schwangerschaft nicht unbedenklich ist, wird die gut verträgliche Impfung gegen Influenza zum eigenen Schutz (und zum Schutz des Neugeborenen) im 2. oder 3. Trimenon vor (und ev. auch noch während) der Influenzasaison empfohlen.

Die Schwangerschaft ist eine Kontraindikation für Lebendimpfungen (Masern, Mumps, Röteln, Varizellen), allerdings ist ein Impfrisiko eher theoretisch. Bei versehentlicher Rötelnimpfung während der Schwangerschaft wurde noch kein Fall einer Rötelnembryopathie bekannt. Eine versehentliche Rötelnimpfung ist daher keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch.

Das Risiko einer Varizellenimpfung während der Schwangerschaft ist unbekannt.

Obwohl Reisen in Gelbfiebergebiete während der Schwangerschaft bis nach der Entbindung verschoben werden sollen, können Schwangere, deren Reise in ein Gelbfiebergebiet unbedingt erfolgen muss, bei gegebener Empfänglichkeit gegen Gelbfieber geimpft werden.

In der Stillperiode sind alle Impfungen möglich, bezüglich der Varizellen-Impfung liegen jedoch keine Erfahrungen vor.

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